RACI-Matrix. In vielen Projekten genutzt, aber überhaupt noch sinnvoll?

 

 

RACI-Matrix. Ein Tool in vielen Projekten. Aber überhaupt noch zeitgemäß ?

Mein Urteil für die Matrix von 1956 fällt nicht gut aus: Veraltet!

Jetzt zu den Details:
RACI-Matrizen habe ich schon viele ausgefüllt und gesehen. Sie gehören irgendwie zum Standardrepertoire einer jeden Planungsphase im Projekt. Einmal ausgefüllt nach aufwendigem Hin und Her mit den Stakeholdern landet sie – Achtung es folgt eine steile These – in der Schublade und wird nie mehr rausgeholt!

Es gibt aber eine Phase im Projekt, in welcher die Matrix aus der staubigen Schublade mit der Projektcharta und Stakeholderanalyse immer gezogen wird: Wenn es heißt COVER YOUR A**

Bis heute habe ich den Unterschied zwischen Responsible und Accountable nicht wirklich verstanden.
Meiner Meinung nach dienen diese Festlegungen letztendlich nur der Möglichkeit, jemanden an die Gurgel zu gehen, läuft es nicht wie geplant.

Und da sind wir auch beim nächsten Punkt: Die Matrix fokussiert zu sehr auf einzelne Personen statt Kollaboration zu fördern. Sie geht der Annahme nach, dass eine einzelne Person Entscheidungen trifft.

Projekte des 21. Jahrhunderts sind von gemeinsamen Entscheidungen im Team geprägt (weil diese u.a. auch statistisch belegt besser sind). Ferner sind die Bedingungen in und um Projekte herum deutlich dynamischer geworden, weswegen Agilität gefordert ist. Eine RACI-Matrix basiert auf linearen Bedingungen und ist hinderlich für #kollaboration , #agilität und #cocreation .

Die Tatsache, dass es von der RACI-Matrix unzählige Varianten gibt: RACI, PARIS, PACSI, RASCI, RASI, RACIQ, RACI-VS, CAIRO, DACI, RAPID, RATSI …
ist für mich nur ein weiterer Beleg, dass sie schlicht nicht mehr in unsere Zeit passt.

Versöhnliche Worte zum Abschluss:
Jedoch kann so eine Matrix in gewissen Linienorganisationen, die einer starken Hierarchie folgen, hilfreich sein um mehr Klarheit über Rollen und Verantwortungen zu schaffen.

Im Projekt sollten die Rollen nach erwartetem Mehrwert für Team und Projekt definiert werden. Dies fördert die o.g. Hashtags und eine Kultur weg von „Blame Game“ hin zu gemeinsamer Verantwortlichkeit